achte Tag

Heute haben wir den achten Tag unserer Reise und der Plan für den Tag war sehr abwechslungsreich. Am Morgen ging es früh raus; zum Glück ohne Gepäck, da wir es freundlicherweise noch im Hotel verstauen durften, solange wir auf unseren ersten Kurztrip waren. Es ging vom Hotel in Hiroschima zur Gedenkstätte des Atombomben-Anschlags der USA. Wir besuchten hier den A-Bomb-Dome. Das ist das berühmte Fabrikgebäude, über dem die A-Bombe detonierte. DSCF7981 DSCF7986

Ein Teil des Gebäudes steht noch und man kann es in Ruhe von allen Seiten betrachten. Wenn ich so davor steht und mir bewusst mache, dass hier das Zentrum der Explosion war und von hier aus der Tot über Hiroschima kam, wird mir ganz anders. Ein kleines mulmiges Gefühl das hoch kommt; vielleicht auch ein bisschen Gänsehaut. Leider war nur wenig Zeit, denn die Truppe rannte weiter zur nächsten Gedenkstätte – dem Peace-Place.DSCF7996 DSCF7991 Hier waren dann alle Kondolenz-Symbole zusammen getragen und dargestellt. Außerdem konnte man hier eine Glocke läuten, um symbolisch am Leid teilzunehmen.

Von hier aus zogen wir dann rüber zum Museum, um die Story von Hiroschima kennen zu lernen. Dabei kamen wir an der ewigen Flamme vorbei – sie erlischt niemals.
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Hier in dem Museum wurde einem bewusst gemacht, wie über es damals war. Es wurde das Ausmaß der Explosion gezeigt, die gewaltige Wolke, die zerstörerischen Kräfte, die auf Metall, Stein und Menschen auswirkte. Auch Kleidungsstücke von Kindern und Erwachsenen wurden gezeigt, sowie Haare und andere Körperteile.

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Es versetzte einen in tiefes Entsetzen. Ich war zum Teil sehr froh wieder aus dem Museum raus zu kommen und auf der Bank noch etwas die Sonne zu genießen, bevor es in den nächsten Sprint zum nächsten Ziel ging.

Nach Hiroschima fuhren wir dann mit dem Zug nach Miyajimaguchi. Dort hatten wir vor das berühmte Torii an zu schauen. Miyajima ist eine von drei Landschaften, die wohl zu den schönsten in Japan zählen. Außerdem ist Miyajima eine Insel, die wir nur mit der Fähre erreichen konnten. Dort haben wir uns nun als trollen können bewaffnet mit Geld und Kamera. Mein Kriegerfreund Josef und ich hatten hier etwas Besonderes vor. Wir wollten uns im Do-Gi vor dem Torii fotografieren lassen. Leider schien das etwas schief zu gehen, weil ich das erste Mal meinen Gi nicht mitgenommen hatte und wir uns das zweite Mal aus den Augen verloren hatten. So kam es, dass Ich mich also alleine in Schale geworfen hatte und erstmal die Bühne für mich nutzte. Man muss dazu sagen, dass der Schrein im Wasser steht und recht weit weg von einem Steg, von dem aus alle fotografieren. Zum Glück gibt es ja Ebbe und Flut. Als das Wasser zurückzugehen begann, stieg ich in Schale und wetzte zum Torii hin. Nun hatten mich auch gleich alle auf der Kamera, da es ja alle knipsen wollten und nun jeder mich mit auf dem Bild hatte. Ich denke aber, das ging für viele auch i.O., da ich ja im Asia-Look unterwegs war J. Josef und Vera hatte das dann übrigens auch noch mitbekommen und folgten ebenfalls im Gi. So stand einigen gemeinsamen Fotos nun nichts mehr im Weg.

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Am Torii: Thomas & Josef

Am Torii – von Links: Thomas, Josef, Vera

So langsam taten aber die Füße weh und wir sehen zu, dass wir auf dem Rückweg auch noch gleich die Bäuche füllten. (Übrigens muss auf der Insel vorsichtig sein! Es gibt dort sehr viel zahmes Wild (Rehe), die ran kommen und gerne mal aus Tüten naschen.) Mit dem Gepäck wieder in der Hand ging es nun wieder zum Zug und auf in Richtung Kyoto.