Zweiter Tag

„Japans beliebtester Volkssport“

Für heute morgen war etwas schönes geplant… Sumo. Allerdings gehörte dazu auch eine gehörige Portion Stress. Da ich ja den Blog von gestern erst heute morgen 😉 fertiggestellt hatte, war ich schon ganz schön müde, als ich um 6:30 aufstehen musste. Denn um sieben gab es schon Frühstück (ein Kaffee mehr wurde nicht angerichtet), 7:20 mussten wir am Bahnhof sein, um ca. 8:00 Uhr dann im Sumo-Stall ein zu treten. Ich muss dazu sagen bzw. eingestehen, ich bin nie wirklich ein Fan von Sumo gewesen (so wie viele andere, die diesen Blog vielleicht lesen auch) und werde es aber auch in Zukunft nicht sein. Dennoch war ich zu tiefst beeindruckt, als ich diesen Sumo-Stall betrat. Übrigens, by the way, Sumo-Stall heißt das wirklich, die Gründe sind mir fraglich.. 🙂
Es war sehr traditionell eingerichtet. Vor dem Eintreten, was in Japan eigentlich immer gemacht werden muss, zogen wir die Schuhe aus. Auf Tatamis setzten wir uns Visasvis einer Gruppe Sumo-Kämpfer hin. Was ich aber unbedingt noch an dieser Stelle erwähnen muss… erstens, hier reingelassen zu werden ist schonmal eine gewisse Ehre, denn eben nicht jeder darf zuschauen; schon gar nicht Gaijins. Zweitens trainieren die Jungs gerade für die bevorstehende Weltmeisterschaft und lassen schon aus diesen Grund niemanden zu schauen. Nur gut, dass man in diesem Fall Kontakte hat.

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Was ich besonders beeindruckend fand, war die Atmosphäre und die Tatsache, dass ich das Sumo in seiner Art absolut falsch eingeschätzt hatte. Die Sumo-Kämpfer habe in einer großen Gruppe trainiert – eher miteinander. Immer wieder trafen zwei Kämpfer aufeinander und von denen immer einer den anderen weg schieben musste. Dannach haben diese beiden „gekämpft“. Das fand ich sehr toll…: immer wenn der eine den anderen aus dem Ring geworfen/-schoben hatte, sind all anderen gleich zu den Kämpfern hin und haben symbolisch den Sieger mit Gegröle und Festhalten davon abgehalten, weiter zu kämpfen.
Wir durften dann auch zu schauen, als wahre Meister ihrer Kunst trainiert hatte. Wahren die dick… 🙂 !!! Alles in Allem empfand ich dies als bereichernde Erfahrung für mich.

„Besichtigung – das Standardprogramm“

Im Anschluss haben wir uns dann auf gemacht, um die „Electric City“ zu besuchen. Wenn man so etwas noch nie gesehen, dann kann man sich davon nur schwer eine Vorstellung machen, was einen dort erwartet. Ich versuch es mal so zu formulieren… wenn man am Bahnhofsausgang steht und in die Straßen und Häuser schaut, dann sieht man eigentlich nur eines: einen riesigen Elektronikjahrmarkt. Überall blink riesige LED-Reklame, an jeder Ecke ertönt auf japanisch oder chinesisch Musik und Geplauder aus Lautsprechern. Die Stad oder besser der Stadtteil ist ein riesiger Elektronik- und Spielwarenladenladen. Hier gibt es alles vom Pokémon über Zangen bis hin zu Tablets (für mich also ein kleines Paradies zum Einkaufen 🙂 ). Das schöne daran ist auch, dass man hier als Ausländer sogar steuerfrei einkaufen kann. So kann auch als Deutscher mal in den Genuss kommen, sich wie ein Schweizer beim Einkaufen zu fühlen 🙂
Mit genommen habe ich übrigens nur ein USB-Kabel, da ich meines zu Hause vergessen habe und daher die Bilder nicht von der Kamera bekommen konnte.

„Hachiko“

Die nächste Station auf unserer Tour war dann Shibuya. Dort haben wir Hachiko besucht. Nein, es ist kein Bekannter von uns:-) Hachiko war ein Hund, der einem damaligen Professor gehörte. Dieser ist jeden Tag mit seinem Hund an den Bahnhof gegangen. Während Der Professor an der Uni unterrichtete wartete Hachiko am Bahnhof; Tag ein Tag aus! Selbst als der Professor verstarb, wartete Hachiko noch. Mit der Zeit nahmen sich die umgebenden Menschen dem Hund an und behandelten ihn als Bahnhofseigenes Tier. Als auch Hachiko starb setzen die Japaner diesem Hund ein Mal in Form einer Statue, die von nun an als Treffpunkt vieler Japaner dient, um sich zu verabreden.

DSCF7330 Hachiko

Hachiko war nun auch unser Treffpunkt für die weiteren Abstecher in den Stadtteil. So konnten wir uns ein wenig umsehen und diverse Erledigungen machen. Im Anschluss sind wir dann gemeinsam Essen gegangen. Sushi! Ich bin sicher nicht der Fisch-Fan, aber wenn man schon mal in Japan ist, dann bin auch ich bereit Fisch zu essen. Nun ja… Es war ein Experiment, dass zum Teil schief und zum Teil gut verlaufen ist. Als erstes habe ich mal etwas scheinbar leckeres probiert. Das war was mit Tuna und Nato… Naja, wer Nato kennt, kann sich vorstellen, was mein Magen versucht hatte. Nato sind vergoren Sojabohnen. Wer’s mag… für mich war es ekeliges Zeug.

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Tuna-Suchi mit Nato

Übrigens war das System auch hier so, wie man es nun mal von einer „mobilen“ Sushi-Bar kennt:

Teller auf "Rädern"

Teller auf „Rädern“

Und hier als Bilder habe ich mal noch andere Köstlichkeiten genossen.
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„Das nächste Training“

Im Anschluss an das Sushi-Essen haben wir uns wieder Richtung Training auf gemacht. Unser Trainer war Okuma Sensei. Bei ihm Teikyoko shodan gemacht. Dann haben wir alles Mögliche in Variation damit gemacht. Okuma Sensei hat übrigens auch im Film Kuro Obi ( Black Belt) mit gespielt zusammen mit Naka Sensei.

Josef, Okuma Sensei, Thomas

Josef, Okuma Sensei, Thomas

Den Abend haben wir dann mit einem gemütlichen Essen beim Chinesen 😉 ausklingen lassen.